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Drei Chöre in zwei Konzerten

Von Marc Gornetzki und Thomas Jung

Nach langer, coronabedingter Pause erklingen wieder Chorkonzerte in unseren Kirchen. Nach der “Mass of Peace” von Karl Jenkins, die am Ewigkeitssonntag dieses Jahres aufgeführt wurde, sind wir glücklich, auch ein adventlich-weihnachtlich gefärbtes Chorkonzert anbieten zu können.

So laden wir Sie und Euch sehr herzlich für den Samstag vor dem 3. Advent (10. Dezember 2022) um 18:00 h. in die Kreuzkirche ein.

Im Zentrum des Programms stehen

  • das Weihnachtsoratorium (Oratorio de Noél), op 12, von Camille Saint-Saëns (1835-1921), sowie
  • die Messe aus a-moll, op. 197, von Josef Rheinberger (1839-1901)
Rheinberger in seinen späten Jahren. Bildquelle: Deutsche Wikipedia

Die a-Moll-Messe für gemischten Chor mit Orgelbegleitung des Lichtensteiners Josef Rheinberger ist das letzte musikalische Werk aus der Feder des Komponisten. Als Rheinberger im November 1901 starb, lag die Partitur bis in den Schluss des Credo hinein vor. Einer seiner Schüler, der amerikanische Komponist Louis Adolphe Coerne (1870-1922), hatte diese Messe im Sinne seines Kompositionslehrers ergänzt und vollendet – in dieser Fassung wird das Stück im Konzert erklingen.

Rheinberger orientierte sich beim Schreiben an den Bedürfnissen der katholischen Liturgie. In ihren Ausdehnungen sind die Sätze der Messe knapp gehalten. Lied- und Rondoformen dominieren, und Rheinberger nutzt sein satztechnisches Handwerkszeug, um seine Chorlinien in kunstvoller Schlichtheit und mit großer Textverständlichkeit zu führen. Aus unserer Sicht ist es schwer verständlich, dass die Cecilianer, die im 19. Jahrhunderts die (katholische) Kirchenmusik reformieren wollten, Rheinbergers Werke in Bausch und Bogen verworfen hatten: Der Lichtensteiner schriebe nicht kirchlich genug, so ihr heute kaum mehr nachvollziehbarer Vorwurf.

Der junge Camille Saint-Saëns, gegen 1858. Bildquelle: Französische Wikipedia

Das in lateinischer Sprache verfasste Oratorio de Noél ist ein Frühwerk des damals gerade 23-jährigen Komponisten Camille Saint-Saëns. Er schrieb das Werk als Kantor der Pariser Kirchengemeinde La Madeleine und brachte es 1858 dort zur Uraufführung. Im Gegensatz zum Bachschen Weihnachtsoratorium erzählt Saint-Saëns lediglich die Verkündigungsszene der Engel bei Hirten auf dem Feld. Die übrigen Sätze reflektieren das weihnachtliche Geschehen mit Versen des Alten und Neuen Testamentes. In unserem Konzert erklingt eine Bearbeitung mit Orgelbegleitung.

Drei evangelische Kantoreien haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam das interessante und abwechslungsreiche Programm zu erarbeiten:

  • Brühl (unter der Leitung von Kantorin Marion Köhler)
  • Wesseling (unter der Leitung von Kantor Thomas Jung)
  • Erftstadt-Lechenich (unter der Leitung von Kantor Marc Gornetzki)

Unterstützt werden die Chöre von einem Gesangsquintett bestehend aus Eva Bauchmüller (Sopran), Alicia Grünwald (Mezzosopran), Ziqi Huang (Alt), Andrew Penning (Tenor) und Michael Terada (Bariton).

Ergänzt wird das Programm von der Toccata aus der Orgelsonate in C-Dur, op. 165, ebenfalls aus der Feder Josef Rheinbergers.

Dieses Konzert ist auch am Sonntag, den 11. Dezember 2022 um 18.00h in der Kirche der Versöhnung (An der Vogelrute 8, Erftstadt-Lechenich) zu hören. Nähere Informationen gibt es auch auf der Homepage der dortigen Gemeinde.

Der Eintritt zu diesen Konzerten ist frei, am Ausgang ist eine Unterstützung zur Deckung der Kosten dieses Abends willkommen.

Beitragsbild: Collage, Thomas Jung