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Mittwochsmusik – die erste. Und in groß!…

Auf einen Blick

Mittwochsmusik, am 6. September, 19:00 Uhr in der Kreuzkirche.

Auf dem Programm: Das 1. Klavierkonzert in e-moll, op. 11, von Frédéric Chopin (1810-1849).

Solistin am Flügel: Nadja Bulatovic

Begleitung: Thomas Jung

Details

Die Sommerpause ist vorbei, und die Mittwochsmusiken beginnen wieder.

Die “Saison-Eröffnung” fällt diesmal groß aus. Nadja Bulatovic spielt das Konzert in e-moll, op.11, von Frédéric Chopin. Das Orchester übernehme ich an der Orgel. Die Besetzung ist ungewöhnlich, ermöglicht aber die Realisierung der Streicherklänge, die Chopin so oft unter die Solopartie legt, anders, als es bei einer Fassung mit zwei Klavieren möglich wäre.

Frederic Chopin um 1838

Chopin schrieb seine beiden Klavierkonzert 1829/30, also im Alter von 19, bzw. 20 Jahren. Das f-moll-Konzert entstand vor dem in e-moll. Dass das “Zweite” dennoch als das “Erste” gilt, liegt daran, dass e-moll-Konzert zuerst publiziert wurde. Trotz des sehr jungen Alters des Verfassers: Beide Konzerte sind Teil der pianistischen Weltliteratur, und es ist Teil des Repertoires der allermeisten Pianist/Innen von internationalem Rang.

Das gut 40-minütige Konzert, op. 11, hat drei Sätze:

  • Allegro maestoso
  • Romance – Larghetto
  • Vivace

Das Soloklavier hat in allen Sätzen den Löwenanteil. In drei großen pianistisch-virtuosenen Anläufen entwickelt sich der breit angelegte Kopfsatz in einer Sonatenform. Fast alles geschieht innerhalb des Klavierparts, das Orchester begleitet im besten Sinne des Wortes.

Die Romance, der zweite Satz, erinnert an die stillen Nocturnes des Komponisten. Die einfache Melodie erscheint von immer neuen Arabesken umrankt, eine kurze Zwischenepisode mit dunkleren tönen vergeht bald wieder.

Das “hüpfende” E-Dur-Thema des schließenden Vivace kommt wie ein Zeugnis von Chopins Humor daher. Formal ist der Satz ein Rondo, hier eines mit virtuosem Zugriff.

Dass dieser Ausflug in die pianistische Weltelite möglich ist, liegt zum einen an unserem renovierten Bechstein-Flügel. Vorher hätten wir für ein solches Programm kein Instrument gehabt.

Und es liegt vor allem an Nadja Bulatovic, die op. 11, als Konzertpianistin, in ihrem Repertoire hat. Normalerweise stehen die großen Instrumentalkonzerte nicht im Mittelpunkt von Kirchenmusiken. Diesmal ist das anders, und darüber freue mich total. Hier schon einmal Dank an Nadja, ohne die diese Mittwochsmusik in dieser Form nicht möglich wäre.

Der Eintritt ist frei, am Ausgang steht ein Körbchen.

Bildquellen:

  • Beitragsbild: Frédéric Chopin am Klavier, Jakob Götzenberger, 1838
  • oben: Chopins Unterschrift
  • unten: aus dem Doppelportrait Frédéric Chopin/George Sand, von Eugene Delacroix, 1838

Alles aus dem Chopinbeitrag der deutschen Wikipedia.